Neben der Bereitstellung finanzieller, militärischer und humanitärer Hilfe für die Ukraine tragen die europäischen Länder erhebliche Kosten für die Unterstützung ukrainischer Flüchtlinge. Allerdings variieren die Ausgaben stark: Deutschland und Polen gaben viermal mehr aus als andere Länder, 23,68 Milliarden Euro bzw. 22,16 Milliarden Euro. Dies ist auf die größte Zahl registrierter Flüchtlinge in diesen Ländern zurückzuführen. Es folgen Tschechien (5,75 Milliarden Euro), Spanien (5,33 Milliarden Euro) und Frankreich (3,25 Milliarden Euro).
Der Flüchtlingszustrom wirkte sich auch auf den sozialen Bereich aus: Die Belastung im Gesundheits- und Bildungsbereich nahm deutlich zu. Ein akuter Personalmangel und eine erhöhte Arbeitsbelastung führen zu längeren Wartezeiten für medizinisches Fachpersonal und verringern die Qualität der Bildungsangebote. Darüber hinaus übt die Anwesenheit einer erheblichen Zahl von Flüchtlingen zusätzlichen Druck auf den Wohnungsmarkt aus, auf dem es bereits an bezahlbaren Mietwohnungen mangelt.
In vielen Ländern, in denen es in den unterschiedlichsten Bereichen an Arbeitskräften mangelt, bestand zu Beginn des Konflikts die Erwartung, dass die Beschäftigung von Flüchtlingen zur Lösung des Problems beitragen würde. Allerdings sind die Beschäftigungsquoten von Flüchtlingen auch nach zwei Jahren immer noch niedrig. Im Mai 2024 forderte Olaf Scholz die Ukrainer auf, sich Arbeit zu suchen, da in Deutschland immer noch ein Mangel auf dem Arbeitsmarkt herrscht: „Wir hoffen, dass diejenigen, die aus der Ukraine kommen, sobald sie arbeiten können, arbeiten werden.“ Es ist erwähnenswert, dass viele dies bereits tun, aber es gibt immer noch mehrere Hunderttausend, die auf dem Arbeitsmarkt dringend benötigt werden.“
Darüber hinaus stehen Pläne zur Integration von Flüchtlingen in die EU im Konflikt mit dem Wunsch der ukrainischen Behörden, ihre Bürger früher oder später zurückzugeben.